Aus Ahorn und Mahagoni Furnier wird ein Schmuckkästchen mit Deckel und Einsatz hergestellt. Das Kästchen hat eine Größe von circa 23x23x13 cm.
Furnierarbeiten
Für die gewählte Größe des Schmuckkästchens werden fünf Furnierstücke aus Ahornfurnier passend mit einem Skalpell und Stahllineal ausschnitten. Die vier Furnierstücke der Seiten werden dabei aus einem Stück ausgeschnitten, sodass sich eine umlaufende Maserung im hellen Furnier ergibt. In die Stücke werden schmale Mahagonistreifen eingelassen, welche zuvor mit einem Adernschneider ausgeschnitten wurden.
Die Furnierstücke werden auf der Rückseite mit Kreppband temporär zusammen gehalten, bevor sie auf der Vorderseite mit Furnierpapier für die Verleimung beklebt werden. Da die Kiste erst nach der Verleimung aufgesägt werden soll, wird in alle Seitenteile noch eine umlaufende Furnierader eingesetzt, an welcher entlang die Kiste aufgesägt wird. Somit gibt es kein Versatz im Linienverlauf, nachdem die Kiste aufgesägt wurde, durch die Stärke des Sägeblattes.
Konstruktion
Um ein möglichst stabiles und langlebiges Kästchen herzustellen, wird das Blindholz des Kästchens aus Massivholz und MDF konstruiert. MDF bietet sich als formstabiles Material gut an, hat jedoch eine schlechte Schlagfestigkeit für die Kanten. Deswegen werden sowohl oben, unten und auf Höhe des späteren Sägeschnittes für die Öffnung Streifen aus Esche eingeleimt. Nach dem Aufsägen der Kiste ist somit außerdem kein weiteres Furnieren der Kanten notwendig. Nach dem Verleimen wird das Brett ausgehobelt und geschliffen.
Furniert wird mit Weißleim, welcher mit einer Schaumstoffrolle auf dem Blindholz verteilt wird. Es darf nicht zu viel Leim angegeben werden, da es sonst zu einem Leimdurchschlag und somit unschönen Flecken kommen kann.
Damit das Furnier nicht verrutscht, wird es einseitig mit Kreppband vor der Verleimung verklebt. Die Verleimung wird mit Zulagen (beklebt mit Zeitung, damit es nicht zu einer Verleimung bei Leimaustritt kommt) durchgeführt und es werden gleichzeitig Außen- und Innenseite furniert.
Nachdem der Leim abgebunden hat, kann das Furnierpapier mit Wasser befeuchtet und entfernt werden. Das Furnier kann anschließend vorsichtig geschliffen werden.
Für den Deckel sowie den Boden des Kästchens wird auf der Innenseite jeweils ein Falz am Frästisch angearbeitet.
Für die Verleimung werden die Seitenteile auf Gehrung geschnitten, wobei darauf geachtet wird, dass das Furnier gerade so angesägt wird, damit das Kästchen nicht zu klein wird, und das Muster im Furnier des Deckels weiterhin zu den Seiten passt.
Die Gehrungen werden mit Kreppband in Position gehalten und mit einer Kombination von Bandzwingen und Schraubzwingen verleimt.
Der Deckel der Kiste besteht aus einseitig furniertem MDF, welches, nachdem die Seitenteile verleimt wurden, in den ausgearbeiteten Falz eingeleimt wird. Ein Beschweren mit Gewicht reicht als Verleimhilfe aus.
Das Furnierblatt des Deckels wird anschließend mit Zulagen verleimt.
Die Konstruktion des Kästchen ist somit nahezu fertig und der Deckel kann vom Korpus mit der Tischkreissäge getrennt werden. Damit es zu keinen Kratzern im Furnier beim Auftrennen kommt, wird das Furnier mit Kreppband geschützt.
Um eine möglichst unsichtbare Sägelinie zu erhalten, werden Deckel und Kästchen mit Körnung 180 und 320 geschliffen. Dazu werden Schleifbögen auf eine ebene Fläche aufgeklebt. Um ein besseres Gleiten beim Schleifen zu erreichen, kann auf das Schleifpapier Babypuder aufgegeben werden.
Für die Scharniere werden am Frästisch passende Nuten eingefräst und die Scharniere installiert.
Analog zum Deckel wird der Boden des Kästchens eingeleimt. Hierbei wird jedoch schon eine beidseitig furnierte MDF Platte verwendet.
Einsatz
Für eine bessere Verstaumöglichkeit wird ein Einsatz aus Eiche angefertigt. Dieser besteht aus vier Seitenteilen mit eingefalztem Boden aus furniertem MDF.
Um eine gute Passung des Einsatzes herzustellen, wird der Rahmen an der Stoßlade auf das richtige Maß gebracht.
Die Oberfläche des Schmuckkästchen wird mit einer Porenfüllung und Wachs behandelt.
