Aus Kirschenholz wird ein Tritthocker mit zwei Stufen hergestellt. Der Tritthocker wird in Brettbauweise hergestellt und die Oberfläche wird mit Streifen texturiert. Für die Herstellung wird eine einfache Zeichnung in Fusion360 erstellt, um ein Gefühl für die passende Größe zu bekommen. Eine Höhe von 360 mm und eine Tiefe der Tritte von 180 mm fühlt sich bei der Benutzung ausreichend an.

Leimholz herstellen
Aus mehreren Kirschholzbrettern mit Waldkante wird Leimholz für den Tritthocker hergestellt. Da die Bretter nur circa 22 mm stark sind, werden die Bretter vor dem Abrichten und auf Dicke hobeln auf Länge zugesägt, um weniger Stärke beim Hobeln zu verlieren. Hierzu werden die benötigten Abmessungen mit Kreide grob markiert und die Fehlstellen des Holzes bestmöglich ausgelassen.


Aufgrund der Fehlstellen des Holzes entsteht viel Brennholz, wie im Bild rechts zu sehen ist.

Die Bretter werden in einzelne Lamellen von 45 mm Breite gesägt, welche mit Holzleim wieder zu Brettern verleimt werden. Durch das Beachten von Verleimungsregeln, kann so ein formstabileres Brett hergestellt werden. Außerdem wird durch sorgfältige Auswahl der Lamellen eine einheitlichere Maserung erreicht.

Verleimung des Hockers
Die Bretter werden nach dem Verleimen bis Körnung 120 geschliffen und an der Tischkreissäge eine 45° Gehrung angesägt. Vor dem Verleimen des Hockers werden je Gehrung 3 Dominodübel eingefräst. Um das Verleimen zu erleichtern, wird der Hocker in zwei Teilen verleimt und erst anschließend miteinander verbunden.

Für das Verleimen der großen und kleinen Stufe werden wiederum Dominos eingefräst und beide Stufen miteinander verzwungen.


Um die Stabilität gegenüber seitlich wirkenden Kräften zu erhöhen, wird auf der Rückseite noch eine weitere Leiste eingeleimt, welche gleichzeitig als praktischer Griff zum Anheben des Tritthockers dient.

Oberfläche
Für eine interessantere Oberfläche werden einige Streifen mit dem Hohlbeitel texturiert. Dazu werden die Streifen mit Kreppband markiert und per Hand die gewünschte Oberfläche hergestellt. Die Streifen laufen dabei über die Gehrungen hinweg.

Mit einem scharfen Hohlbeitel, lassen sich die Mulden relativ schnell ausarbeiten. Durch die Verwendung von Leimholz, muss jedoch mehrmals die Arbeitsrichtung geändert werden, damit immer mit der Maserung gearbeitet wird. Beim Arbeiten gegen die Maserung kommt es im Kirschholz ansonsten schnell zu kleinen Ausrissen.

Die Oberfläche wird anschließend von Hand geschliffen und der Hocker mit Leinölfirnis behandelt. Nachdem das Öl getrocknet ist, werden noch kleine Gummifüße angeklebt, welche ein Rutschen während der Benutzung verhindern.
